ded-freundeskreis e.V.


Rückkehrarbeit und Schulprogramm

Anfänge - Das Schulprogramm Berlin

25 Jahre Entwicklungspolitische Bildungsarbeit im DED

Das Engagement des DED in Entwicklungsländern ist nur überzeugend, wenn der DED auch bei uns in Europa die Entwicklung und das Verständnis für die Zusammenhänge „drinnen“ und „draußen“  voran bringt. Wir können nicht nur von den Entwicklungsländern gute Regierungsführung, soziale Verantwortung, Korruptionsfreiheit, die Schonung der Ressourcen, den Erhalt der Artenvielfalt und der kulturellen Vielfalt verlangen und selbst in den Industrieländern die Ressourcen dieser Welt in großem Ausmaß verbrauchen. Dieser Gedanke war von Beginn an Grundlage für die Gründung des DED-Schulprogramms Berlin.

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen…“ Für wen sollte das mehr gelten als für die Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer des DED, die nicht nur „eine „Reise gemacht haben“, sondern zwei und mehr Jahre in Ländern des Globalen Südens (früher: Entwicklungsländer) gearbeitet und gelebt haben. Aus Eigeninitiative, aber auch auf Nachfrage von Berliner Schulen beim DED in Kladow wurden sie schon immer eingeladen, von ihren Erfahrungen und ihrem Erlebten zu berichten. War es zunächst der klassische Dia-Vortrag über das Leben in einem Land mit anderem kulturellen Hintergrund, entwickelten sich später entwicklungspolitische Bildungsveranstaltungen hin zu den breit gefächerten Themen der Globalen Welt. Aus zurückgekehrten Entwicklungshelfer:innen wurden durch Fortbildungen auch Bildungs-Referent:innen.

Zunächst hatte der Deutsche Entwicklungsdienst aus eigener Kraft versucht, die Nachfrage von Schulen nach entwicklungspolitischen Informationsveranstaltungen zu bewältigen. Als dies zu umfangreich wurde, suchte der DED die Kooperation mit der Berliner Schulbehörde, die sich bereit erklärte, eine und später zwei in der Entwicklungszusammenarbeit erfahrene Lehrerinnen zum DED abzuordnen. Sie sollten die Bildungsveranstaltungen koordinieren, die Referent:innen betreuen und Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer durchführen. Als Eigenbeitrag stellte der DED geeignete Räume samt Ausstattung in seiner Geschäftsstelle in Berlin-Kladow zur Verfügung. Außerdem finanzierte er die Referent:innen-Honorare und übernahm die laufenden Kosten für Unterrichtsmaterialien, Anschauungsobjekte und Literatur für die Bildungsarbeit mit den Berliner Schulklassen. Damit war das Schulprogramm Berlin geboren.

Entstanden ist das Programm aus der Idee, die Erfahrungen ehemaliger Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer aus ihren Einsätzen in Asien, Afrika und Lateinamerika für die Bildungsarbeit in Deutschland zu nutzen. Aus erster Hand sollten sie in entwicklungspolitischen Bildungsveranstaltungen über ihre persönlichen Erfahrungen im Partnerland, über die Entwicklungszusammenarbeit des DED und das Leben fremder Kulturen berichten. Damit wollte der DED einen konkreten Beitrag zu einer toleranten und weltoffenen Gesellschaft leisten und eine Brücke zwischen Nord und Süd schlagen.

In seinem Leitbild hat der Deutsche Entwicklungsdienst „die Gestaltung einer weltoffenen und toleranten Gesellschaft durch entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit“ verankert. Grundlage für die Bildungsarbeit bilden u.a. Fragen zur „Minderung der Armut, Zivile Konfliktbearbeitung und Friedensförderung und Gleichstellung der Geschlechter durch Stärkung der Rolle der Frauen“.

Diese Themen prägen seit über 25 Jahren die Arbeit des Schulprogramms in Berlin. Es hat sich zu einem erfolgreichen Standbein in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit des Deutschen Entwicklungsdienstes entwickelt und leistet praktische Unterstützung bei der Integration entwicklungs­politischer Themen in den Unterricht. Zudem beteiligt es sich an der Entwicklung von Rahmenplänen und der Fortbildung von Lehrkräften.

Als 2001 der Umzug des DED von Berlin nach Bonn anstand, musste sich auch das "Schulprogramm Berlin" neue Räume suchen. Nach mehr als einjähriger Odyssee und einem vorübergehenden Aufenthalt in den Seminarräumen einer befreundeten Entwicklungsorganisation konnte es Anfang 2003 schließlich sein neues Domizil im zentral gelegenen Pangea-Haus in Berlin-Wilmersdorf aufschlagen.

Von dort aus führte es seine schulische Bildungsarbeit mit verstärkter Kraft fort, und wird seit der Fusion der Entwicklungsorganisationen im Jahr 2011 von Engagement Global weitergeführt. (www.bildung-trifft-entwicklung.de )


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