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Ein faires Verfahren für Peter Wachowski!

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Spendenaufruf:
Überstellung nach Deutschland so schnell wie möglich!


Noch immer sind wir fassungslos: unser Freund und Bruder, Peter Wachowski wurde zu 30 Jahre Haft verurteilt, für eine Tat, die er nicht begangen haben kann. Der Staatsanwalt wollte gar 50 Jahre, wegen Heimtücke.

Peter soll seine Frau Yanci ermordet haben! Unvorstellbar für uns alle, die wir Peter kennen.

In der Urteilsbegründung wurde Yancis Vorerkrankung als unbedeutend bewertet. Das sehen wir anders:

Wir sind überzeugt, dass Yancis Verletzungen durch einen Sturz als Folge eines Ohnmachtsanfalls verursacht wurden.

Warum war der Bruder oder ihre Partei nicht als Nebenkläger aufgetreten? Warum ist Peter im Land nach dem Fund der Leiche geblieben? Alle, die Peter kannten, trauen ihm eine solche Tat nicht zu.

Nein, Peter wurde kein fairer Prozess gemacht, sondern ein Geheimprozess bei dem von Beginn an klar war: Peter ist der Mörder.

In El Salvador ist der Rechtsstaat ausgesetzt, es herrscht Ausnahmezustand: weder Peters Anwälte, noch Angehörige (Sohn Federico) haben Zugang zu dem Verurteilten!

Peter Wachowski ist deutscher Staatsbürger. Wir fordern die deutschen Behörden auf, sich mit Nachdruck für die Überstellung Peters an die deutsche Justiz einzusetzen!

Angesichts der bekannten unmenschlichen Haftbedingungen in diesem Land können wir nur fordern: Peter raus aus El Salvador so schnell wie möglich!

Peter ist zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt – wegen eines Verbrechens, das er nicht begangen hat.

So lange Peter in El Salvador in Haft ist, braucht er unsere Solidarität, so lange setzen wir uns auch für bessere Haftbedingungen ein.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Wir legen unsere Hände nicht in den Schoß. Im Gegenteil. Unsere Anwälte und Freunde vor Ort, unsere Menschenrechtsanwältin, seine Geschwister und wir Freunde sind weiter aktiv: mit Abstimmungsgesprächen mit den Anwälten, mit der Botschaft, mit dem Auswärtigen Amt, mit Peters Freunden in der Region, mit Care Paketen.

Dies alles braucht Zeit und kostet
Deshalb bitten wir Euch jetzt gerade vor Weihnachten um Eure Unterstützung. Spendenkonto:
• Empfänger: ded-freundeskreis
• IBAN: DE02 6609 0800 0007 3308 80
• Verwendungszweck: "Hilfe für Peter Wachowski"

In diesem Fall reicht für das Finanzamt der Überweisungsbeleg bis zu einer Höhe von 300 Euro. Spendenbescheinigungen für höhere Beträge erfolgen automatisch.

Oder per Paypal: Erika.Barra@gmx.net (auch hier bitte den Verwendungszweck angeben, das Geld wird an das Konto des ded-freundeskreis weitergeleitet, eine Spendenbescheinigung erfolgt.

Im Namen von Peter, seiner Geschwister, seinen Freunden und dem DED-Freundeskreis Berlin danken wir Euch von Herzen für Eure Solidarität und Unterstützung. Gemeinsam können wir etwas bewegen! Vielen Dank!
Berlin, 17.11.2024
Eine Initiative der Geschwister, dem Freundeskreis Peter Wachowski und dem ded-freundeskreis.de
 
Es war vor 44 Jahren nicht selbstverständlich, dass ein junger Forstbeamter sich aus der sicheren Herberge der rheinland-pfälzischen Forstverwaltung verabschiedet, um mit dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) im westafrikanischen Obervolta, heute Burkina Faso, in einem Aufforstungsprojekt mitzuarbeiten. Peter Wachowski traf 1979 diese Entscheidung, die sein weiteres Leben prägen sollte.

Die projektbezogene Entwicklungshilfe vor Ort führte den 1953 in Edenkoben bei Landau geborenen Förster über Westafrika nach Mittelamerika, wo er bis heute lebt – und seit eineinhalb Jahren in El Salvador in Untersuchungshaft sitzt!

Am 29. Mai 2022 findet Peter Wachowski seine Lebensgefährtin Yanci Urbina, mit der er 25 Jahre zusammenlebt, tot im Bad auf - offensichtlich ein häuslicher Unfall. Die Staatsanwaltschaft aber erhebt gegen Peter Anklage wegen „Mordes“ (feminicidio agravado). Darauf stehen 30 bis 50 Jahre Haft.

Das Paar hat einen Sohn, namens Federico, der in Spanien studiert und nicht nur mit dem plötzlichen Tod seiner Mutter zu kämpfen hat, sondern sich auch mit der Inhaftierung und der Mordanklage gegenüber seinem Vater konfrontiert sieht.

Der 70-Jährige ist in die politischen Mühlen einer Justiz geraten, die abhängig ist von einem Präsidenten, der sich seit seiner Wahl 2019 zum Autokraten entwickelt hat und dessen politisches Aushängeschild der rücksichtslose Kampf gegen die Bandenkriminalität von meist Jugendlichen ist, die er auch dazu nutzte, um 2022 den Ausnahmezustand über das Land zu verhängen.

Femizide, die Ermordung von Frauen, sind in El Salvador ebenfalls ein häufiges Delikt. Hier geht es um einen prominenten Fall, denn die Lebensgefährtin von Peter Wachowski, Yanci Urbina, war aktive FMLN-Abgeordnete, bekleidete mehrere hochrangige Ämter, kämpfte für Frauenrechte und repräsentierte El Salvador gegenüber Organisationen der internationalen Zusammenarbeit wie OXFAM (UK), Ibis (Dänemark)) und Entwicklung und Frieden (Canada). Yanci befürwortete 2017, dass der Unternehmer und Bürgermeister von San Salvador Nayib Bukele aus der regierenden FMLN wegen parteischädigendem Verhalten ausgeschlossen wurde.

Was Bukele nicht daran hinderte, 2019 parteilos zu kandidieren und die Präsidentschaftswahl zu gewinnen. Neben unorthodoxen Maßnahmen wie die Zulassung von Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel bedient sich der Präsident auch der massiven Einflussnahme auf die Justiz, um seine Ziele durchzusetzen. Als Parlamentarierin bezichtigte Yanci Urbina den Präsidenten wiederholt des Machtmissbrauchs. Bukeles Rezept ist die gnadenlose Bekämpfung der Kriminalität oder das, was danach aussieht.

Unter den Bedingungen des Ausnahmezustands sind die Gefängnisinsassen absolut isoliert, d.h. sie haben weder Kontakt mit den Familienangehörigen noch mit ihren Anwälten. Für Inhaftierte mit einem ausländischen Pass gilt eine Ausnahme: sie können von ihren Botschaften besucht werden. Die deutsche Botschaft machte davon über eine lange Strecke Gebrauch. Derzeit aber wissen wir nicht, in welchem physischen und psychischen Zustand sich Peter befindet.

Ausnahmezustand bedeutet: auch: Allen Prozessbeteiligten ist es verboten, sich an die Öffentlichkeit zu wenden, Prozessdetails weiter zu geben. Dies gilt auch für Peters Anwalt und die Botschaftsvertreter. Peters Anwälte und der Sohn haben keinen freien Zugang zu Peter.

Die Staatsanwaltschaft ermittelte nur in eine Richtung. Es kam so rasch zu einer Vorverurteilung was der deutschen Botschafter in einem Gespräch mit dem Generalstaatsanwalt mahnend ansprach..

Die Chancen, eine faire, rechtsstaatliche Gerichtsverhandlung zu bekommen, stehen für Peter Wachowski schlecht. Wir, die Geschwister in Deutschland und der Freundeskreis aus ehemaligen Mitarbeitern des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) schlagen deshalb Alarm. Sein ehemaliger Chef Erich Süßdorf, der Landesbeauftragter des DED in Nicaragua war, begründet den Einsatz für den ehemaligen Kollegen: „Wir kennen Peter aus der langjährigen vertrauensvollen Zusammenarbeit als sensiblen, reflektierten und zurückhaltenden Menschen, dem Gewaltanwendung zutiefst fremd ist. Es ist die für uns vorbildliche Person Peter Wachowski, von der wir der Meinung sind, dass eine Anklage wegen Mordes gegen ihn nur falsch sein kann.“ Peter war von 1988 bis 1992 Entwicklungshelfer des DED in Nicaragua. Danach war er Mitarbeiter in Projekten verschiedener Entwicklungsorganisationen darunter der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Guatemala (Projekt „Plan Trifinio – Protección de Bosques y Cuencas », 2012 – 2016), der EU und einer italienischen Consulting, ebenfalls in Guatemala.

Tausende von Frauen in Lateinamerika und in Europa werden zu Hause von ihren Männern misshandelt und ermordet. Das ist eine Tatsache. Wir aber sind überzeugt, dass Peter Wachowski nicht zu diesen Gewalttätern und Mördern gehört.
Bitte tun Sie alles, was in Ihrer Macht steht, dass Peter Wachowski einen fairen Prozess bekommt! Unser Hilferuf richtet sich an die offiziellen Stellen der deutschen Außenpolitik, an das Auswärtige Amt und vor allem an die deutsche Botschaft in San Salvador. Schöpft die Botschaft alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel aus, damit Peter einen fairen Prozess erhält? Wir wissen es nicht.

Peters Geschwister sind zermürbt und fürchten Schlimmes für ihren Bruder, der nun schon seit eineinhalb Jahren in einer Gemeinschaftszelle mit 19 anderen Gefangenen im Gefängnis Jucuapa sitzt, 250 km nördlich von der Hauptstadt San Salvador entfernt. Die Länge der Untersuchungshaft ist selbst für salvadorianische Verhältnisse gegen das Gesetz.

Am 4. Februar 2024 finden Präsidentschaftswahlen statt. Eine direkte Wiederwahl ist nach der Verfassung ausgeschlossen. Um seiner erneuten Kandidatur ein legales Mäntelchen umzuhängen, macht der Präsident sechs Monate vor der Wahl Pause. Die Chancen seiner Wiederwahl stehen für ihn sehr gut. Bukele hat Bewunderer in Gesamt-Lateinamerika. Der „coolste Diktator der Welt“, zu dem sich Bukele auf Twitter selbst kürte (Stern, 22.09.21 ), liess 2022 südöstlich der Hauptstadt in Tecoluca einen Mega-Knast für 40.000 Häftlinge bauen (Stern, 04.02.23 ). El Salvador hat heute die weltweit höchste Dichte an Gefängnisinsassen bezogen auf seine Gesamtbevölkerung. Die Kriminalität ging deutlich zurück. Die TAZ vom 31.10.24 gibt aktuellen Einblick in die "Fortschritte" der Politik Bukeles in El Salvador.

Auskunft über die Situation von Peter Wachowski können geben:

Weiterhin berichtet das Onlineportal EL MUNDO kontinuierlich über den Fall Peter Wachowski
Interwiev mit Celia Medrano zur Wahl 2024 in El Salcador: Auszug aus "presente 4/2023"

Wir haben eine Petition gestartet, mit der wir bei den zuständigen Stellen unserer Forderung „Faires Verfahren für Peter Wachowski“ Nachdruck verleihen wollen.

Für Ihre/Eure Unterstützung bedanken sich die Geschwister, der Freundeskreis Peter Wachowski und der ded-freundeskreis e.V..

Spenden nimmt der ded-freundeskreis e.V. zur Bezahlung der Versorgungspakete für Peter, des Honorars der Menschrechtsanwältin und für ihren Flug nach San Salvador mit dem Verwendungszweck "Spende Wachowski" unter der IBAN DE02 6609 0800 0007 3308 80 oder über PayPal an erika.barra@gmx.net gerne entgegen. Spendenbescheinigungen erfolgen auf Wunsch oder mit Angabe der Adresse bei der Überweisung.

Die Petition für ein "Faires Verfahren für Peter Wachowski" ist inzwischen geschlossen. 432 Unterschriften wurden gesammelt.

 

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